Die sparsamen Kulissen werden mit Videoschnipseln ergänzt, was hier so kongenial wie selten gelingt, weil die Filme eben nicht nur Bilder sind, moderne Chemiefabriken und Filme aus der Zeit der Kulturrevolution, sondern regelrecht “mitspielen”. Die Tür zu Shen Tes Tabakladen – ist eine gefilmte Schiebetür! Mit einem Swoosh geht sie auf und zu – wunderbar. Nachtkritik.de
Zum einen begeistert die visuelle Umsetzung. Und das, wo jeder Verweis auf den Einsatz von Videotechnik eigentlich eher Schlimmstes befürchten lässt: Banalisierung des Dramatischen durch unmittelbare Abbildung des Gemeinten.Das passiert hier nicht. Vielmehr ist das Bühnenbild – es konzentriert sich auf den Tabakladen von Shen Te – eine originelle Lösung aus Gefängnis, Motivtapete und bewegten Bildern in Comic-Ästhetik. Da macht das animierte Tor beim Auf und Zu Geräusche. Kurz dringt Verkehrslärm in den Saal. Tieffliegende Flugzeuge werfen Requisiten ab,wenn nötig. Es regnet live und blitzt aus Kunst. Die drei den letzten guten Menschen suchenden Götter materialisieren sich aus einem Trick-Strip mit Marx, Mao, Lenin. Freitag.de